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Tagessatz: Was darf Interim Management kosten?

von Tilo Ferrari am
Tagessatz: Was darf Interim Management kosten?
Meine Tipps, wie Sie den richtigen Tagessatz aushandeln.
 

Keine Veranstaltung, keine Podiumsdiskussion, kein Networking-Event, bei dem das Thema Tagessatz nicht auf den Tisch kommt. Auf den vielen Veranstaltungen für Interim Manager:innen, bei denen ich persönlich anwesend bin, ist ein Thema so sicher wie das Amen in der Kirche: der Tagessatz.

Tagessatz verhandeln: Stellen Sie sich auf die Seite Ihres Kunden

Es ist wie bei der Diskussion über Schiedsrichter-Entscheidungen im Fußball: Zum Tagessatz haben Interim Manager und Projektexpertinnen immer eine Meinung. Aus meiner Sicht geht es in der Diskussion um Tagessätze aber nicht um Standpunkte, sondern um die Argumentationsweise. Mein Ratschlag: Zeigen Sie Ihrem Kunden, dass die Opportunitätskosten  nämlich, nichts zu tun deutlich höher sind als der Betrag, den Sie voraussichtlich in Rechnung stellen werden. Argumentieren Sie, indem Sie sich auf die Seite Ihres Kunden stellen  und nicht, indem Sie Ihren Standpunkt als Gegenposition zu der Ihrer Kundschaft aufbauen.

Mehrwert für die Kundschaft erkennbar machen

Das ist Ihnen zu theoretisch? Hier ein paar Beispiele aus der Praxis: Welcher Schaden würde entstehen, wenn ein Produktionsstandort ohne Leiter auskommen muss und darum das Risiko besteht, Lieferzusagen nicht einhalten zu können? Was passiert, wenn die HR-Abteilung keine Recruiting-Expert:innen hat und darum nicht in der Lage ist, dringend benötigtes Fachpersonal zu finden, um Aufträge umzusetz?

Versuchen Sie, in der Auftragsklärung mit Ihrem Kunden möglichst viel darüber zu erfahren, welche Folgen es hat, sollte eine Vakanz zu lange offenbleiben oder ein Transformationsprojekt nicht vorangetrieben werden. Welchen Einfluss hätte dies auf das laufende Geschäft? Welche Ziele blieben auf der Strecke? Welcher Schaden entsteht ganz konkret? Je klarer die Antworten auf diese Fragen, desto greifbarer wird Ihre Beauftragung. In der Regel steigt damit auch die Zahlungsbereitschaft. Beide Seiten erkennen den Mehrwert eines Projekt- oder Interim-Einsatzes und die damit verbundenen Kosten inklusive des von Ihnen geforderten Tagessatzes.

Wechseln Sie in der Diskussion um einen angemessenen Tagessatz also von einer sender- in eine empfängerorientierte Kommunikation. Überzeugen Sie zuerst mit dem, was Sie für den Kunden tun können (Welches Problem löse ich?) und nicht mit dem was sie mitbringen.  Hinterfragen Sie dazu die konkrete Situation Ihres Kunden und sammeln Sie Sachargumente.

Im Interesse des Kunden denken – dann steigt der Tagessatz

Hüten Sie sich jedoch davor, Probleme größer machen zu wollen, als sie sind. Interim-Mandate sind in der Regel keine Routineeinsätze. Können Sie im Gespräch mit Ihrer Kundschaft nicht herausarbeiten, wo ihre Schmerzpunkte liegen und wie Sie diese adressieren können, verwässert Ihre Wirkungskraft als Interim Manager. Das hat negative Konsequenzen für Ihren Tagessatz – oder für Ihre Chance, den Zuschlag zu erhalten. Fragen Sie potenzielle Auftraggeber:innen ganz offen, ob ihre Herausforderung mit Bordmitteln lösbar wäre. Verneinen sie diese Frage, ist klar, dass ein externer Interim Manager oder eine externe Projektexpertin eine gute Option ist. Die Entscheidung zugunsten des Interim-Mandats ist dann eigentlich schon getroffen. Die Frage ist nur noch, „wer“ übernimmt, aber nicht mehr, „ob“ ein Mandat zu vergeben ist.

Mein Tipp zur Tagessatz-Diskussion

Lassen Sie sich bei der Auftragsklärung vor allem von der Kundensituation leiten. Suchen Sie nach Sach- und Nutzenargumenten für Ihren Projekt- oder Interim-Einsatz, indem Sie sich selbst und Ihre Kundschaft fragen was passiert, wenn nichts getan werden würde. Relativieren Sie Ihren Tagessatz, indem Sie diesen qualitativ und quantitativ aus Kundensicht bemessen. Ermahnen Sie sich im Gespräch mit Ihrem Kunden immer wieder, mehr über seine Schmerzpunkte zu fragen. Und verzichten Sie stattdessen darauf, fortlaufend von Ihren Leistungen zu erzählen.

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Tilo Ferrari - Deutsche Interim AG

Tilo Ferrari

CEO

Seit mehr als fünfzehn Jahren besetzt Tilo Ferrari Interim-Projekte mit selbstständigen Fach- und Führungskräften. Das macht ihn und sein Team zu einem wichtigen Partner für Firmen, die Personalengpässe haben oder Unterstützung bei Transformationsprozessen benötigen. Als Diplom-Betriebswirt und Wirtschaftsinformatiker arbeitet Tilo mit Hochdruck daran, durch Technologie den Unterschied zu machen – für Kunden ebenso wie für Interim Manager:innen.

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An wen richtet sich dieser Blog? An Unternehmen, Interim Manager:innen und alle, die Neuigkeiten und Hintergründe zum Thema Interim Management erfahren wollen.

Was bietet der Blog? Wertvolle Einblicke in den Themenkosmos rund um Interim Management: von hochwertigen Fach- und Expertenbeiträgen über interessante Studien und Umfragen bis hin zu bewährten Best Practices und hilfreichen Praxistipps.

Wer schreibt? Das Experten- und Content-Team der Deutschen Interim AG rund um Tilo Ferrari. Wir behalten für Sie den Markt im Blick, greifen aktuelle Trends auf und wagen einen Blick über den Tellerrand – mit dem Ziel, Sie nicht nur zu informieren, sondern auch einen lebhaften Austausch zu beginnen.

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