Kommunikation wird immer mehr zu einer entscheidenden Stellschraube für den Erfolg von HR-Arbeit. Das gilt nach innen – also in Richtung der Belegschaften – ebenso wie nach außen: denn Talente kommen eher zu einem Unternehmen mit gutem Image. Wirkungsvolle HR-Kommunikation braucht daher, wie der Begriff es schon zeigt, zwei Talente: HR und Kommunikation. In diesem Themenspecial lesen Sie, was für die erfolgreiche bereichsübergreifende Zusammenarbeit von HR und Kommunikation unabdingbar ist.
HR-Kommunikation entscheidet mehr denn je über den Erfolg von Unternehmen, beispielsweise im „war for talents“, besonders im Fach- und Führungskräftemarkt. Darum sollte HR-Kommunikation professionell betrieben werden – auch dann, wenn schlechte Nachrichten verkündet werden müssen. Professionelle HR-Kommunikation setzt voraus, dass Experten aus zwei Bereichen eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten: Personaler und Kommunikatoren.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Fach- und Führungskräftemangels ist HR-Kommunikation in den letzten Jahren zu einer eigenständigen Aufgabe im Rahmen der Unternehmenskommunikation geworden. Neben der Bindung und Motivation von Mitarbeitern, geht es dabei um die Reputation als Arbeitgeber und das Recruiting. Employer und Employee Branding, Recrutainment, Employer Storytelling und Candidate Journey lauten die entsprechenden Buzzwords. Ein anderr großer Bereich der HR- und Unternehmenskommunikation ist die Kommunikation von Change- oder Geschäftsprozessen.
HR-Kommunikation erfüllt Aufgaben nach innen und außen
HR-Kommunikation richtet sich idealerweise gleichermaßen an die Außen- wie an die Innenwelt des Unternehmens. Die Kommunikation soll es als starke Arbeitgebermarke auf dem Arbeitsmarkt positionieren, seine Sichtbarkeit erhöhen und damit in höherem Maße das Interesse potenzieller Bewerber wecken. Zugleich soll sie die vorhandenen Mitarbeiter enger an das Unternehmen binden und nachhaltig motivieren. Denn so, mit belastbarer Arbeitgebermarke und einem funktionierenden internen Zusammenhalt, können im Unternehmen erforderlichenfalls Veränderungsprozesse leichter angestoßen, begleitet und umgesetzt werden. Das gelingt aber nur, wenn die Kommunikation nach außen und innen festen Regeln und Kriterien folgt.
8 Kriterien für erfolgreiche HR-Kommunikation
Die Fälle sind Legion, in denen die Mitarbeiter aus den Medien erfahren mussten, dass sich in ihrem Unternehmen etwas ändert (meist nicht zum Guten). Um solche Gedankenlosigkeiten oder Pannen zu vermeiden, müssen Personaler und Kommunikatoren eng zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen: HR bringt die fachliche Tiefe mit, um auch komplexe Veränderungsprozesse darzustellen, PR die kommunikative Kompetenz, um sie zielgruppengenau vermitteln zu können. Beide gemeinsam sind verantwortlich dafür, dass die Kommunikation den Kriterien für erfolgreiche HR-Kommunikation genügt.
Erfolgreiche HR-Kommunikation:
- wird systematisch geplant und kontinuierlich umgesetzt.
- vermittelt verständliche Botschaften.
- ist proaktiv statt reaktiv.
- setzt auf sachliche Richtigkeit und vermeidet Spekulation.
- ist ehrlich und glaubwürdig.
- ist gleichermaßen problem- wie lösungsorientiert.
- erfolgt rechtzeitig und gleichzeitig nach innen und außen.
- nutzt zielgruppengerecht alle verfügbaren Kanäle.
HR sollte initiativ enge Zusammenarbeit mit der Kommunikation suchen
Wer als Personaler diese Kriterienliste offen angeht, wird zugestehen müssen, dass sie Kompetenzen verlangt, die sowohl in der Breite als auch in der Tiefe im eigenen Bereich nicht unbedingt vorhanden sind. Darum gilt es, initiativ auf die Kommunikation zuzugehen und Zusammenarbeit zu suchen. Sie beginnt im Verständnis für die gegenseitigen Schwächen und Stärken, Visionen und Vorbehalte. Sie verlangt einen Austausch über Erfahrungen und Erfolge, über Blessuren und Barrieren auf dem schwierigen Feld der Kommunikation. Sie schafft das Bewusstsein für gemeinsame Ziele und Zielgruppen, für Schnittstellen und Synergien.
Ist dies gelungen, können beide bereichsübergreifend und crossmedial Kommunikationskonzepte aufstellen und umsetzen, die den hohen Erwartungen Anforderungen an ihre veränderten Rollen gerecht werden.
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