Verhandlung und Einführung eines firmenbezogenen Verbandstarifvertrags (Produktionsunternehmen)
Verbandstarifvertrag | Personalkosten | Restrukturierung
Das Projekt in Stichworten
- Verhandlung über die Senkung der Gehälter an einem Produktionsstandort in Deutschland während einer Restrukturierungsphase
- Wiederherstellung des Vertrauens und einer Arbeitsatmosphäre unter den Soziallpartnern
- Einführung eines firmenbezogenen Verbandstarifvertrages
Ein internationales Unternehmen der Verpackungsindustrie mit verschiedenen Produktionsstandorten in Deutschland plante zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung des Standortes die Senkung der Gehälter an einem Produktionsstandort in Deutschland.
Das Unternehmen hatte eine 2-jährige Restrukturierungsphase hinter sich, während der sich die Fronten zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat (IGBCE) verhärtet hatten. Das Unternehmen war aus dem Arbeitgeberverband Chemie ausgetreten. Die Geschäftsführung und Teile des Managements im Unternehmen waren erst nach der Restrukturierung eingetreten.
Eine der wesentlichen Herausforderungen an das Interim Mandat bestand darin, einerseits das Vertrauen unter den Sozialpartnern wieder herzustellen. Andererseits war es unumgänglich, die Personalkosten deutlich zu senken. Im Ergebnis trat das Unternehmen wieder in den Arbeitgeberverband Chemie ein. Das bedeutete auch, dass der Verhandlungspartner auf der Arbeitnehmerseite die Gewerkschaft IGBCE ist und somit ein firmenbezogener Verbandstarifvertrag verhandelt und erarbeitet wurde. Auf dem Weg zu dieser Lösung initiierte die Interim Managerin unter anderem die Gründung einer unternehmensinternen, paritätischen Tarifkommission. Sie verhandelte außerdem die Umgruppierung der Funktionen sowie Betriebsvereinbarungen zur Maßnahme. Regelmäßige umfassende Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellte sicher, dass die erzielten Ergebnisse im Unternehmen Akzeptanz fanden. Dazu trug auch ein freiwilliger Gehaltsverzicht im Management bei.
Zum Abschluss des Interim Mandats wurde der firmenbezogene Verbandstarifvertrag eingeführt und sozial verträglich umgesetzt. Es erfolgte keine Zusage zur Standortsicherung. Der Konzern investierte € 20 Mio zum Aufbau neuer Produktionsverfahren. Die Arbeitsplätze am Standort und in der Region sind gesichert.