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PROJEKTBERICHT

Optimierung der Produktion in der Medizintechnik (Endoskopie)

Produktionssteigerung | Personalaufbau | Management-Restrukturierung

Optimierung der Produktion in der Medizintechnik (Endoskopie)

Das Projekt in Stichworten:

  • Boom nach Produktinnovation führt die Fertigung an die Belastungsgrenze
  • Materialversorgung im Konzern neu geordnet | Logistik optimiert
  • Weiteren Wachstumsschub durch Innovation bei Einmalartikeln bewältigt
  • Produktionsbereiche segmentiert und mittleres Management neu aufgestellt
  • Personelle Kapazitäten in einem engen Markt stark ausgebaut
  • Betriebseigene Akademie qualifiziert neue Mitarbeitende aus Polen
  • Herausforderungen für Lieferkette und Arbeitsschutz durch Corona bewältigt
  • Erfolgreiche Optimierung steigert Produktion in 6 Monaten um 75 Prozent

Der Interim Manager wurde bei einem deutschen Medizintechnikhersteller als Werksleiter und Interim-COO eingesetzt. Das Unternehmen hatte durch Produktinnovationen einen starken Nachfrageschub zu verzeichnen. Zudem befand sich das einstige Familienunternehmen nach der Übernahme durch einen Hedgefonds in einem Umbruch, der unter anderem mit einer Erweiterung des internationalen Kundenstamms einherging. Die Hauptaufgabe des Interim Managers bestand darin, Organisation und Prozesse für die Bewältigung dieses Wachstums zu optimieren.

Boom nach Produktinnovation führt das Fertigungswerk an die Belastungsgrenze

Der OEM-Hersteller produziert innovative Gerätetechnik für die minimal-invasive Chirurgie (Schlüsselloch-OPs). Chirurgen auf der ganzen Welt verwenden die Produkte des Unternehmens. Aufgrund entscheidender Verbesserungen hatte sich der Umsatz vor allem in den USA direkt nach dem Produktionsstart verdoppelt - und boomte weiter.

Im Zuge des Wachstums hatte das deutsche Fertigungswerk die Belastungsgrenzen überschritten. Trotz hoher Mitarbeiter-Motivation konnte der Auftragsrückstand nicht bewältigt werden. Um die Produktion effizienter zu gestalten, realisierte der interimistische COO ein in Schritten umsetzbares Konzept.

Materialversorgung im Konzern neu geordnet | Logistik optimiert

Zu den zentralen Elementen des Optimierungskonzeptes gehörte die Materialversorgung der Montagefabrik in Nordbayern. Nach der Integration in den Firmenverbund des Hedgefonds organisierte der Interim COO den Produktionsstart von vielen CNC-Teilen bei Hedgefonds-Unternehmen in China und Großbritannien. Gleichzeitig optimierte er die Logistik.

Weiteren Wachstumsschub durch Innovation bei Einmalartikeln initiiert

Auch in der Medizintechnik kommt es vor, dass No-Name-Hersteller OEM-Produkte kopieren und zu deutlich niedrigeren Preisen anbieten. Das führt nicht selten zu Sicherheitsproblemen. Um die Sicherheit der Anwendung von Endoskopie-Schlauchsystemen des OEM zu verbessern, initiierte der Auftraggeber eine Produktinnovation. Nunmehr verhindern RFID-Chips, dass „fremde“ Schlauchsets an die Geräte des OEM-Herstellers angeschlossen werden konnten. Das allerdings verstärkte den Nachfrageboom in Nordbayern. Die Ausbringung von Schlauchsystemen war dringend zu erhöhen.

Produktionsbereiche segmentiert und mittleres Management neu aufgestellt

Auf der Managementebene identifizierte der Interim Manager schnell eine mangelhafte Kooperation von Produktionsplanung und Key Accounts mit entsprechenden Auswirkungen auf die Vorausplanung.  Der Interim Manager behob diesen Mangel, indem er zunächst die Fertigungsbereiche segmentierte und das mittlere Management entsprechend neu ordnete. Zudem vereinfachte er komplexe Berichtslinien. Diese Schritte trugen erheblich dazu bei, schnell eine gemeinsame Planungsgrundlage zu schaffen.

Linien-Manager gezielt als Bereichsleiter aufgebaut

Zudem baute der Interim Manager einen geschickten Linien-Manager gezielt als Segmentleiter auf. Er förderte ihn mit Schulungsmaßnahmen und durch persönliches Coaching. Dazu gehörte auch, dass er die Führungskraft beim Hedgefonds-Board bekannt machte und ihn in einem internen Wettbewerb als „Internen Manager des Jahres“ küren ließ. Die vom Interim Manager geförderte Führungskraft verantwortet inzwischen weite Teile der Produktion in dem nordbayrischen Werk.

Diese Personalie entwickelte große Strahlkraft auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Management und Produktion. Sie trug erheblich dazu bei, die ohnehin positive Stimmung noch einmal zu verstärken: Zum Jahresende erreichte die Ausbringung ein Allzeit-Hoch.

Personelle Kapazitäten in einem engen Markt stark ausgebaut

Um die Produktion weiter zu steigern, war es dringend erforderlich, die personellen Kapazitäten auszubauen. Der Interim Manager ließ die Fertigung um mehr als 100 Mitarbeitende aufstocken und stellte die Produktion auf einen Drei-Schicht-Betrieb um. Zu den Vorarbeiten gehörten umfangreiche Baumaßnahmen. Beispielsweise mussten die Personal-Schleusen für die Reinräume auf das Dreifache erweitert werden.

Betriebseigene Akademie qualifiziert neue Mitarbeitende aus Polen

Die Personalakquise erwies sich als eine der größten Herausforderungen. Der Personalmarkt in Nordbayern war praktisch leergefegt. Gemeinsam mit Human Resources und externen Dienstleistern fand der Interim Manager geeignete Kandidatinnen und Kandidaten in Polen. Für das Training dieser Kräfte baute der Interim COO eine betriebsinterne Akademie auf. Zweisprachige Coaches trainierten die neuen Mitarbeitenden an neu eingerichteten Schulungs-Arbeitsplätzen. Nach diesem 14-tägigen Trockenlauf wurden die „Neuen“‘ erfahrenen Mitarbeitenden zugeteilt und in den Dreischicht-Betrieb integriert.

Herausforderungen für Lieferkette und Arbeitsschutz durch Corona bewältigt

Eine weitere Herausforderung in diesem Mandat ergab sich aus der Corona-Pandemie. Schon angesichts der absehbaren Brexit-Turbulenzen hatte der Interim-COO größere Pufferlager wichtiger Komponenten anlegen lassen. Das erwies sich beim Ausbruch der Corona-Pandemie als Glücksfall: Die Lieferketten der bayrischen Montagefabrik waren dank dieser Vorräte deutlich weniger beeinträchtigt als ohne die Lagerbestände.

Um Ansteckungen zu vermeiden, wurde die Arbeitsorganisation verändert. Zusätzlich zu schon bestehenden Hygieneregeln in der Medizintechnik blieben die Arbeitsteams nun praktisch permanent zusammen. Der flexible Personal-Austausch wurde auf ein Minimum reduziert. Versetzte Pausenzeiten begrenzten die Kontakte zusätzlich.

Insbesondere für die polnischen Mitarbeitenden bedeutete das große Einschränkungen. Wochenend-Heimfahrten ohne anschließende Quarantäne waren nicht mehr möglich. Trotz des Heimwehs und der schwierigen Bedingungen wuchsen die Mitarbeitenden zusammen und der Teamspirit verstärkte sich weiter.

Erfolgreiche Optimierung steigert Produktion in 6 Monaten um 150 Prozent

Nach zehn Monaten endete das Interim Mandat mit der Übergabe der Werksleitung an den Nachfolger. Die Bilanz des Mandats: Das Unternehmen ist mit der restrukturierten Produktion deutlich besser auf die weiterhin wachsende Nachfrage eingestellt. Der Schlauchset-Output stieg innerhalb von sechs Monaten um mehr als 75 Prozent. In allen drei Quartalen des Mandats übertraf das Unternehmen die BestCase-Szenarien für das Umsatzziel um mehr als 3,5 Prozent.

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    Marlise Stauffer Geschäftsführerin Schweiz

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    Geschäftsführerin Schweiz

    Christoph Domhardt

    Christoph Domhardt

    Senior Consultant | Prokurist