Marken-Management: Impulse in einer Transformations-Krise
Markenkommunikation | Produktstrategie | Storytelling
Das Projekt in Stichworten:
- Kommunikative Unterstützung soll Vertrauen in die Marke wiederherstellen
- Gegenwart von nervöser Kommunikation ohne Ziel und Dramaturgie geprägt
- Mit Impuls-Sessions Standards für die neue Markenkommunikation erarbeitet
- Neue Präsentation überzeugt Bestandskunden und potenzielle Neukunden
Ein Hidden Champion der professionellen Audio-Branche entwickelt seit drei Jahrzehnten Algorithmen zur Harmonisierung dynamischer Audiosignale aus unterschiedlichen Quellen. Seine High-end Produkte sind von außerordentlicher Güte und nahezu konkurrenzlos. Sie genießen weltweit in größten Sendeanstalten, in Ton- und Postproduktion-Studios und jüngst selbst im Automotive-Bereich den besten Ruf.
Kommunikative Unterstützung soll Vertrauen in die Marke wiederherstellen
Doch nach jahrelangem Richtungsstreit der beiden Geschäftsführer hatte sich das Unternehmen verausgabt. Der eine wollte an Bewährtem, den Hardware-basierten Audio-Prozessoren festhalten. Der andere hielt deren Transformation über Plattformtechnologien hin zu IP-basierten Anwendungen für den nächsten folgerichtigen Schritt in die Zukunft. Es herrschte Stillstand. Dadurch litt die Reputation, das Vertrauen schwand. Die Situation war bereits kritisch, als die beiden Kontrahenten das Unternehmen endlich verließen. Ein neuer Geschäftsführer übernahm das Ruder des sinkenden Schiffes. Dieser engagierte den Interim Manager, ihn beim Krisenmanagement kommunikativ zu unterstützen, um das Vertrauen in die Marke und die Zukunftsfähigkeit der Produktstrategie intern und extern wieder herzustellen.
Gegenwart von nervöser Kommunikation ohne Ziel und Dramaturgie geprägt
Der Interim Manager untersuchte zunächst sämtliche Kommunikationskanäle, on- wie offline. Er stellte die für Krisensituationen typischen Mängel fest. Dazu gehörten unter anderem eine visuelle Diskontinuität vor allem im Printbereich sowie punktuelle Hemdsärmeligkeit bei Powerpoint-Präsentationen und Bewegtbild. Darüber hinaus überflutete das Unternehmen die Kunden mit Content. Man ging sofort mit allem in medias res. In der Kommunikation gab es kaum Hierarchie-Ebenen, keine Dramaturgie, kein Storytelling. Für die emotionale Bindung wichtige einzigartige Aussagen blieben im Dickicht detail-verästelter Produktfakten versteckt. Aus diesem Verhalten lassen sich Unruhe und nervöses Agieren ablesen. Beides Gift für Kundentreue.
Mit Impuls-Sessions Standards für die neue Markenkommunikation erarbeitet
Der Interim Manager entwickelte, gestaltete und moderierte eine Impuls-Session für und mit den Mitarbeitern. Unter dem Titel „Prägnanz, Profil, Präsenz“ sollten sich die beunruhigten Beschäftigten wieder ihrer selbst, sprich ihrer Fähigkeiten, und des zurecht bemerkenswerten Unternehmensimages bewusst werden. Das Ziel: Die Reihen zu schließen, um sich auf die folgerichtige Produktzukunft einzuschwören und diese am Ende des Tages auch überzeugend vertreten und argumentieren zu können.
Die Impuls-Session zeitigte geeintes Engagement und gesunden Pragmatismus. Sämtliche Kapazitäten und die ganze Aufmerksamkeit sollten der neuen, verabschiedeten Produktstrategie gelten. Die Beseitigung sämtlicher Kommunikationsmankos wurde nach hinten verschoben, mittelfristige Meilensteine festgelegt. Für die unmittelbare Kommunikation der Produktreise von der Hardware-Vergangenheit in die IP-Zukunft sollten allerdings sofort neue Standards gelten. Ein neues visuelles Storytelling bereitet den Transformationsprozess grafisch auf – ästhetisch, schnell und plakativ.
Neue Präsentation überzeugt Bestandskunden und potenzielle Neukunden
Auf zwei wichtigen Fachmessen gelang es, mit der neuen Präsentation sowohl konservativen Bestandskunden als auch potenziellen, progressiv orientierten Neukunden die Produktreise erfolgreich zu vermitteln. Konsistenz und Innovation in einem unmittelbar einleuchtenden Überblick, von Hör- und Anwendungsbeispielen unterfüttert, konnten die einen beruhigen, die anderen begeistern.
Für das Unternehmen in der alten Form kam das allerdings zu spät. Dennoch ist die Rettung auf den letzten Metern insofern geglückt, als dass ein Teil der Algorithmen – die bewährte Vergangenheit – verkauft werden konnte. Der Asset-Kern samt Zukunftsfantasie ging in Form eines Employee- Buy-outs in eine neue Firma über. Sie führt das Markenversprechen fort, gewährleistet Beratung und Produktservice – und investiert nun in das IP-Konzept.