Tag 11: Perugia im Visier
auf der Zielgeraden
Heute ist die Schlussetappe! Die Übernachtungspension bietet leider kein Frühstück, sodass ich auf die nächste Bar ausweichen muss. Dort ist man überrascht was der Fahrrad-Typ so alles zum Frühstück braucht. Standard wäre Cappuccino und Brioche. Ich bestelle noch diverse andere Dinge schließlich werde ich ja nochmal ordentlich in die Pedalen treten müssen. Die Fahrt Richtung Perugia verläuft ruhig. Es stellen sich mir keine Bagger in den Weg und die Brücken sind auch alle da wo sie laut KI-Navi sein sollen.
Der Weg führt mich an sehr vielen, bestens gepflegten Olivenhainen vorbei. Wer seine Bäume so sorgfältig pflegt, der macht sicher auch ein phantastisches Olivenöl. Dann, als ich den Lago Trasimeno kurz vor Perugia schon im Blick habe, übertrete ich die Landesgrenze zu Umbrien, dessen Landeshauptstadt Perugia ist. Weiter geht es den Berg ab an den See. Er bringt kühle Luft und verleitet mich dazu am Seeufer einen Espresso zu mir zu nehmen.
Offensichtlich scheint heute Mülltag zu sein, denn immer wieder werde ich von Müllwägen überholt. Die darf man sich nicht wie in Deutschland vorstellen. Das sind kleine Kipplaster, oben offen und fast so wendig wie ein Geländewagen. Was man nur auf dem Fahrrad merken kann: sie stinken! Und so muss ich an Charly Brown denken, der immer eine, schon leicht verdreckte Schmusedecke hinter sich her zog, die wohl auch nicht immer ganz frisch roch. Was einem auf dem Fahrrad alles für Bilder in den Kopf kommen!
Die letzten Kilometer führen mich am Lago Trasimeno vorbei, immer näher an mein Ziel! Und da ist es: Perugia. Unfassbar. Am 11. Tag meiner Reise erreiche ich gegen Nachmittag den Wohnort meiner italienischen Familie etwas südlich vom Stadtzentrum. Wer hätte das gedacht!
Es ist Zeit Danke zu sagen. Danke an alle, die mich auf der Reise begleitet haben. Ich war 11 Tage alleine unterwegs, habe mich aber keine Sekunde alleine gefühlt. Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, meine Gedanken mit Euch zu teilen. Für mich war diese Form des Reisens mit dem Fahrrad auf einer so langen Distanz, schreibend und für einen guten Zweck auch eine komplett neue Erfahrung. Mein Körper signalisiert mir: alles roger, keine Wehwechen und keine Verschleißerscheinungen. So soll es sein!
Am meisten Danke ich Euch für die grosszügigen Spenden. So habt Ihr mitgeholfen die gute Sache zu unterstützen. Es sind über 4.500 Euro für die gute Sache zusammengekommen. Ich werde heute nochmal 100 Euro zusätzlich spenden und freue mich, wenn Ihr zum Abschluss nochmal einen Kreuzer für den guten Zweck einwerft - jetzt, wo das Ziel erreicht ist. Dafür schon mal vielen Dank.
Bis Samstag werde ich meine italienische Familie besuchen. Am Sonntag fliege ich dann nach Hause und werde mich freiwillig einem Corona Test unterziehen und in Quarantäne gehen bis die Ergebnisse da sind. Ab Montag bin ich dann wieder regulär im Büro bzw. im Home Office erreichbar!
Alles Gute und bleibt gesund!