„Bitte nicht schon wieder!“ Das ist eine häufige Reaktion auf die geballte Präsenz des Begriffs „Agile Transformation“. Nicht selten geht die Abwehr - bei Führungskräften wie Belegschaften – Hand in Hand mit unklaren Vorstellungen, was Agilität denn bedeutet – und wie sie umzusetzen ist. Informationen dazu im Themenspecial „Agile Transformation gestalten: 5 Erfolgstipps“.
Schon die Erwähnung des Begriffs Agile Transformation weckt bei manchen Führungskräften wie bei Belegschaften Argwohn und Misstrauen. Die Ablehnung geht nicht selten auf mangelnde Kenntnis darüber zurück, was Agilität eigentlich bedeutet. Viele Unternehmen fragen sich, wie sie einen Transformationsprozess einleiten können, um von den Vorteilen agilen Arbeitens zu profitieren. Welche Möglichkeiten für agile Zusammenarbeit gibt es? Wie bringt man Change am besten in Gang? In der Praxis haben sich 5 Ansatzpunkte für den Start dieses Transformationsprozesses herauskristallisiert.
Tipp 1: Entwickeln Sie Prototypen
Alles auf einmal zu verändern, ist sehr schwer und langwierig. Starten Sie daher zunächst einen Versuchsballon bei der Transformation und probieren Sie neue Arbeitsweisen im kleinen Maßstab aus. Wer erst mal nur ein Team für die agile Entwicklung eines bestimmten Produkts bildet oder ein einzelnes Projekt nach neuen Regeln konzipiert, minimiert das Risiko. Gleichzeitig können alle Beteiligten aus so einem Probelauf lernen und gewonnene Erkenntnisse in die Weiterentwicklung einfließen lassen.
Tipp 2: Lernen und qualifizieren
Stoßen Sie unter Ihren Führungskräften und Mitarbeitern einen Lern- und Qualifizierungsprozess zum Thema Agilität und Veränderung an. Dazu gehört auch, notwendige Zeitressourcen zur Verfügung zu stellen und die Diskussion über den Prozess klar zu strukturieren.
Tipp 3: Nutzen Sie externes Know-how
Nutzen Sie die Erfahrung von Dritten. Das können professionelle Berater sein, aber auch Kunden, Geschäftspartner oder befreundete Unternehmen, die bereits agile Transformationsprozesse durchlaufen haben. Wer sich mit anderen austauscht, schützt sich vor Betriebsblindheit und kann Fehler vermeiden, die andere bereits gemacht haben.
Tipp 4: Begeistern Sie das Führungsteam
Change wird oft auf Team-Ebene angestoßen, funktioniert aber nicht als reiner Bottom-up-Prozess. Das gilt besonders für die agile Transformation, die einen grundlegenden Wandel der Unternehmenskultur voraussetzt. Daher sollten Sie Ihr Management-Board frühzeitig auf den Transformationsweg mitnehmen. Wichtig ist vor allem, auf Bedenken einzugehen und Probleme mit denen zu klären, die bei der Transformation vorangehen und führen sollen. Selten ist „Leading by Example“ so wichtig wie in Veränderungsprozessen.
Tipp 5: DEN Königsweg gibt es nicht
Den einen Königsweg der agilen Transformation gibt es nicht. Jede Organisation muss ihre eigenen Erfahrungen machen. Dazu gehört es, einen ehrlichen Status Quo des Unternehmens zu ermitteln, und den Willen aufzubringen, die notwendige Zeit zu investieren. Ebenso braucht es den Mut, Fehler zu machen, sie zu analysieren und sie gemeinsam mit den Verantwortlichen zu korrigieren.
Ein iteratives Trial-and-Error-Verfahren ist ein fester Bestandteil der Transformation, gerade in der frühen Phase. Wenn das von Beginn an klar ist, führen Fehler nicht zu Frustrationserlebnissen, sondern sind ein akzeptierter Teil der gemeinsamen Entwicklung. Die so wichtigen Lernerfahrungen beim Einstieg in den Transformationsprozess lassen sich noch verbessern, indem ein einfacher Review-Prozess etabliert wird.
Weitere Themenspecials zu agiler Transformation
Erst Feedbackkultur, dann agile Organisation!
Zu den unverzichtbaren Voraussetzungen für Change und Agilität gehört eine gut funktionierende Feedback-Kultur. Warum? Weil agile Methoden ohne konstruktives Feedback scheitern müssen!
Zum Themenspecial: Erst Feedbackkultur, dann agile Organisation!
HR-Strukturen agil gestalten
Agile Transformation schließt die HR-Funktion zwingend ein, will sie sich nicht abschaffen. Wenn das Business agil ist, muss es auch HR sein.
Zum Themenspecial: HR-Strukturen agil gestalten
Change ist kein Sprint, sondern ein Marathon
Change ist im Zeitalter globaler Märkte und digitalisierter Wertschöpfungsketten längst kein Projekt mehr, sondern eine dauerhafte Aufgabe.
Zum Themenspecial: Change ohne engagierte Mitarbeiter ist kein Change